Sternenhimmel April 2016

Sonnennaher Merkur im April gut am Abendhimmel zu sehen

Sternkarte für den Monat April 2016 Im Frühlingsmonat April verlängert sich bei uns der Tag um fast zwei Stunden, weil die Sonne in immer nördlichere Bereiche ihrer Jahresbahn vordringt. Sie wechselt dabei nach der Monatsmitte vom Tierkreissternbild Fische in den Widder. Die Beobachtung der wechselnden Formen von Sonnenflecken und anderer Oberflächendetails bleibt weiterhin spannend, auch wenn der laufende 24. Aktivitätszyklus sein Maximum schon seit einigen Jahren überschritten hat. Der abnehmende Halbmond steht am Monatsanfang östlich von Mars und Saturn. Am 4. April findet man dann den Erdtrabanten als Sichel letztmals vor dem Neumondtermin mit bloßem Auge am Morgenhimmel. Am Morgen des 6.April kommt es zu einer Bedeckung des Planeten Venus durch die nur noch zu 2% beleuchtete abnehmende Mondsichel. Dieses Ereignis darf nur unter Beachtung vieler Vorsichtsmaßnahmen ab 9.30 Uhr mit Teleskopen beobachtet werden, da es sehr nahe an der Sonne stattfindet und die Gefahr irreversibler Augenschädigungen besteht. Die Volkssternwarte wird bei klarem Wetter ab 9 Uhr geöffnet sein. Einen Tag nach Neumond steht unser Erdtrabant als nun extrem schmale zunehmende Sichel um 20.30 Uhr nahe bei Merkur. Am Abend des 10. April bedeckt die Mondsichel mit auffälligem Erdlicht im Verlauf von 5 Stunden mehrere Sterne im Sternhaufen der Hyaden vor dem rötlichen Hauptstern Aldebaran im Sternbild Stier, was mit einem Fernglas einfach beobachtet werden kann. Der Riesenplanet Jupiter wird in der Nacht vom 17. zum 18. April südlich vom schon recht vollen Mond überholt. Am 25.April ist der abnehmende Mond nördlich von Mars zu finden, einen Tag später dann nahe beim Ringplaneten Saturn.

In diesem Monat gibt der sonnennahe Planet Merkur eine Galavorstellung für das bloße Auge am Abendhimmel. Da die Ekliptik im Frühjahr steil zum Horizont verläuft, ist er trotz seines geringen Sonnenabstands relativ leicht in der Abenddämmerung aufzufinden. Der selten so günstig sichtbare Planet erscheint im Teleskop zunächst fast vollständig beleuchtet. Dadurch ist er im ersten Aprildrittel auffällig hell und daher über dem Nordwesthorizont recht einfach zu erspähen. Am Monatsende ist er, erheblich weniger auffällig, südlich der Plejaden zu finden. Der Planet Venus kann nicht mehr mit bloßem Auge gesehen werden, da er der Sonne zu nahe steht und von dieser überstrahlt wird. Auf ihre Bedeckung durch den Mond am Morgen des 6. April ist schon hingewiesen worden. Mars wird im Monatsverlauf nach Jupiter und dem hellsten Fixstern Sirius zum dritthellsten Himmelsobjekt. Der rote Planet erscheint im April schon vor Mitternacht über dem Südosthorizont. Da die schnellere Erde unseren äußeren Nachbarplaneten überholt, beginnt dieser Mitte des Monats mit seiner Die Abendsichtbarkeit des Planeten Merkur Oppositionsschleife. Jupiter steht nach Einbruch der Dunkelheit in guter Beobachtungsstellung, so dass interessante Details seiner Atmosphäre sowie die verschiedenen Stellungen der vier hellen Monde in kleineren Teleskopen gut zu beobachten sind. Am 1., 8./9. und 16. April können jeweils 2 Monde und ihre Schatten vor der Jupiterscheibe beobachtet werden. Vom Morgenhimmel zieht sich der Planet langsam zurück. Die Sichtbarkeitsbedingungen für den Ringplaneten Saturn verbessern sich im Monatsverlauf. Zur Monatsmitte erscheint er schon vor Mitternacht über dem Südosthorizont im südlichen Teil des Sternbilds Schlangenträger. Das wunderbare, weit geöffnete Ringsystem mit seiner Teilung hat beinahe den maximalen Öffnungswinkel erreicht. Als Konsequenz erscheint uns der Saturn heller als in den letzten Jahren. Der Ring und die bis zu sechs sichtbaren Monde in ihrem Umlauf um den Planeten sind mit Teleskopen nach Mitternacht am besten zu beobachten.

Die beiden Anfang der Woche überraschend aufgetauchten kleinen Kometen mit Durchmessern von 100 und 250 Metern, die im „geringen Abstand“ zwischen 3 und 5 Mio. km an der Erde vorbeizogen, könnten bis Ende März noch zu einer erhöhten Anzahl von Sternschnuppen führen.

Die Wintersternbilder mit ihrer Vielzahl an auffällig hellen Sternen sind endgültig im Westen in Horizontnähe gerückt, während die Frühlingssternbilder den Südhimmel in bester Beobachtungsposition dominieren. Damit werden Galaxien und Kugelsternhaufen in den Sternbildern Löwe, Jungfrau, Haar der Berenike, Jagdhunde und Großer Bär zu bevorzugten Beobachtungsobjekten für die Amateurastronomen.

Diese Objekte sind sehr viel weiter entfernt als die offenen Sternhaufen wie M44 im Sternbild Krebs, die die bevorzugten Beobachtungsobjekte sowohl in der Winter- als auch in der Sommermilchstraße sind. Denn im Frühjahr und im Herbst können wir aus unserer Milchstraße heraus relativ ungestört weit in das Weltall hinausblicken und damit die erheblich sternreicheren und größeren, aber entfernteren Objekte beobachten.

Das auffällige Sternenband der Milchstraße mit ihren eingestreuten hellen Stern- und dunklen Staubwolken ist im ersten Monatsdrittel in den Abendstunden gut beobachtbar. Es zieht sich recht horizontnah von Südwesten nach Nordosten und lässt den Blick auf die vielen Objekte weit jenseits unserer Milchstraße zu.